Über 100 Jahre Hirsch Apotheke
Gegründet wurde das Geschäft bereits vor 1750, aus den Anfangsjahren ist jedoch wenig bekannt. 1909 übernahm Familie Kühle die Apotheke und führte diese erfolgreich über mehrere Generationen. Im Dezember 2016 übernahm die Apothekerin Jutta Pützhoven aus Erkelenz die bis dato als Familienunternehmen geführte Apotheke von Hans Kühle.
Die Apotheke befand sich ursprünglich an der Kirchstraße (Ecke Schülergasse). Über die ersten Jahre der Apotheke ist wenig bekannt. Erst im Jahr 1809 verzeichnete das Bundes-Apothekenregister, dass Peter Josef Schwarz die amtliche Zulassung zum Betrieb der Hirsch-Apotheke erhielt. Später übernahm sie sein Sohn Christian Anton Hubert, ehe sie in den Besitz der Familie Claessen überging. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Standort an die Bellinghover Straße verlegt. Die Besitzer der Apotheke wechselten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in kurzen Abständen. In diese Zeit fällt auch der Umzug an den Markt, dort begann die Ära Kühle.
32 Jahre lang leitete Friedrich Wilhelm Kühle die Apotheke und übergab sie 1941, mitten im Zweiten Weltkrieg, an seinen Sohn Hans. Er erlebte als Dienstverpflichteter, wie 1944 und 1945 seine Heimatstadt zerstört wurde. Die Apotheke blieb zwar bis zum Ende des Krieges weitgehend verschont. Das änderte sich aber durch die amerikanische Besatzung. In den Häusern am Markt wurde Feuer gelegt und auch das Geschäft zerstört. Nach Kriegsende richtete Kühle an der Kölner Straße eine Notapotheke ein und begann gleichzeitig mit dem Wiederaufbau seines Hauses. Die allgemeine Notlage verzögerte zwar den Bau, doch am 1. Oktober 1948 konnte die neue Apotheke wieder eröffnet werden.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Hirsch Apotheke zu einem modernen Kommunikationszentrum im Gesundheitswesen. Ging es früher überwiegend um die eigene Herstellung von Arzneien, ist heute die fachmännische Information und Beratung verstärkt hinzu gekommen.
Seit Januar 2000 leitet Hans Kühle die Hirsch-Apotheke. Zuvor war er Leiter der Europa-Apotheke an der Südpromenade in Erkelenz. „Diese Apotheke habe ich 2000 aufgegeben. Es war mir wichtig, die Familientradition am Stammsitz weiterzuführen“. Unter seiner Führung wurde die Apotheke 2001 modernisiert, vergrößert und die Eingänge behindertengerecht umgebaut.